SUP-Richtlinie in Brüssel verabschiedet

Zur Veröffentlichung der SUP-Richtlinie

Im Jahr 2019 wurde in Brüssel die EU-Richtlinie zur Eindämmung der Umweltverschmutzung durch Einwegplastik verabschiedet. Die Richtlinie sieht auch Regelungen für Tabakproduktfilter vor: unter anderem die Beteiligung der Hersteller an den Entsorgungskosten und zusätzliche Kennzeichnungspflichten der Packung.

Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen verschmutzen die Umwelt und sind im Wesentlichen auf das Fehlverhalten der Verbraucher zurückzuführen. Daher sollte die Verantwortung für weggeworfene Zigarettenabfälle nicht einseitig den Herstellern auferlegt werden.

Die Tabakindustrie ist bereit, ihren Beitrag zu leisten und unterstützt bereits seit Jahren freiwillige Maßnahmen und Aufklärungskampagnen (Umweltkampagne des BVTE). Die Systeme der Herstellerverantwortung sollten Anreize setzen, anstatt einseitig weitere Gebühren neben den bereits bestehenden hohen steuerlichen Belastungen zu erheben.

Ein zwangsläufig zu erwartender Aufschlag auf den aktuellen Zigarettenpreis wird im schlimmsten Fall sogar kontraproduktive Folgen haben: Konsumenten könnten die Mehrkosten als Freibrief für das achtlosen Entsorgen der Zigarettenstummel interpretieren, da sie die notwendigen Säuberungsmaßnahmen bereits bezahlt hätten.
Ohne eine Veränderung des Konsumentenverhaltens würden zusätzliche Gebühren zu einer zeitlich unbegrenzten und finanziell massiven Belastung der Hersteller führen - das Problem der Umweltverschmutzung jedoch nicht nachhaltig lösen.

Der Filter ist ein wichtiger Bestandteil von Tabakprodukten, der toxische Substanzen des Tabakrauches herausfiltert und notwendig ist, um die gesetzlich zulässigen Höchstwerte an Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid im Rauch einzuhalten.
Die aktuell verwendeten Filter bestehen aus dem Biokunststoff Celluloseacetat. Dieses Material ist zwar vollständig biologisch abbaubar, dieser Prozess ist aber langsam – je nach Umweltbedingungen dauert dies zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren. Zum Vergleich: petrochemisch hergestellte Kunststoffprodukte wie z.B. Plastikflaschen benötigen bis zu 400 Jahren, bis sie sich zersetzen.

Die Hersteller arbeiten gemeinsam mit ihren Zulieferunternehmen an Alternativmaterialien. Die Innovationsfähigkeit von Herstellern sollte nicht durch weitere Abgaben geschwächt werden, sondern z.B. durch Normen und Standards für bessere Umwelteigenschaften von Produkten gefördert werden.

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